Achtsamkeit und Gehirn – eine kleine Übersicht

Kritische Anmerkungen zum “achtsamen Gehirn” und der Bedeutung bildgebender Verfahren

Raz A, Thibault RT (2019) Casting Light on the Dark Side of Brain Imaging. London: Academic Press

Befunde zu EEG-Asymmetrien im frontalen Cortex

Zur Funktion gibt es zwei Hypothesen (vgl. Light et al 2009, S. 1215) [Crossref] [pdf-download]:

1. Die Valenzhypothese: Asymmetrie im Sinne rechts-frontaler Aktivierung ist mit negativen Emotionen verbunden, relative Betonung links-frontaler Aktivität mit positiven Emotionen. Neuere Untersuchungen fanden heraus, dass es auch bei Ärger zu links-frontaler Aktiverung kommt. Die führte zur zweiten Hypothese:

2. Die Motivationshypothese: Man nimmt an, dass Asymmetrien im frontalen Cortex der Aktivität eines Motivationssystems mit den Polen Anziehung/Annäherung und Ablehnung/Rückzug entsprechen. Aktivierung links-frontal ist assoziiert mit annäherung/anziehungssbezogenen Emotionen, rechts-frontale mit Nicht-Anziehung bzw. Ablehnung/Rückzug.


Zur Dicke bzw. Dichte der grauen Substanz

Derzeit ist das Korrelat der Veränderungen der grauen Substanz auf histologischer oder zellulärer Ebene unbekannt (May & Gaser, 2006). Somit bleibt unklar, ob die Unterschiede durch eine Veränderung der Zellgröße, dendritischer oder axonaler Verästelungen oder durch ein Wachstum der Dornfortsätze zustande kommen. Hierfür ist der Einsatz anderer methodischer Verfahren, wie mikroskopischer Vermessungen unabdingbar. Direkte Vergleiche anatomischer MRI Daten mit histologischen Daten könnten das Verständnis der Mechanismen struktureller Reorganisation voranbringen (Hölzel 2007, S. 15).

work in progress – Ergänzungen folgen

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